Fünf Jahre „Buddy Program“ am TUM Campus Heilbronn – das wurde mit einem Jubiläumsevent auf dem Bildungscampus Heilbronn gefeiert. Besonderheiten des Programms, bei dem sich erfahrene Studierende („Buddies“) intensiv um ihre Kommilitonen aus dem ersten Semester („Freshers“) kümmern, verdeutlichte Daniel Gottschald, Geschäftsführer der „Die TUM Campus Heilbronn gGmbH“. So basiere das Buddy Program auf freiwilligem Einsatz und lohne sich dennoch: „Wir tragen das Programm, weil wir als Civic University einen Beitrag zur Gesellschaft leisten wollen.“
Herausfordernde Umstände hatten den Start einst begleitet: Für die ersten 27 Studierenden der TUM School of Management am TUM Campus Heilbronn gab es noch keine fest vor Ort angestellten Professoren, keinen Studierendenservice und kein Semesterticket. Als die ersten neun Buddys starteten, stand noch kein Budget für Aktivitäten zur Verfügung. Doch das Programm entwickelte sich rasant: Als 2021 auch die TUM School of Computation, Information and Technology an den Campus kam, wurden auch deren Studierende ins Programm aufgenommen. Heute vereint das Programm Studierende verschiedener Fachbereiche. Buddies und Freshers werden einander mithilfe eines selbstentwickelten digitalen Matching Tools zugewiesen. Jeder Studierende kann ohne weitere Vorbedingungen Buddy werden.
Bei einer Podiumsdiskussion, die von Dr. Rangel Trifonov, Projektmanager am TUM Campus Heilbronn, moderiert wurde, teilten Programmgründerin und -koordinatorin Adelheid Schäfer-Terino, TUM-Alumni Abdelrahman Gad, Studentin Andrea Antinori Acosta, Costanza Terino, Leiterin des Studierenden-Service-Center der CIT, und Sabrina Huber, Director School Office, ihre Erfahrungen mit dem Programm. Sie zeigten sich sehr optimistisch, was dessen künftige Entwicklung angeht.
Anschließend übergab Schäfer-Terino Urkunden an Amir Bouslama, der zusammen mit Nikita Grigorev das Matching Tool für Buddies und Freshers entwickelt hat, und an Zuzana Zechovská, Programmkoordinatorin am International Office der MGT. Sie nahm die Auszeichnung stellvertretend für die MGT entgegen. Für die Abteilung „Undergraduate and Postgraduate Education“ wurde Katja Leßke, Programmkoordinatorin für die Master-Studiengänge an der TUM in München, geehrt.
Als Abschluss des „We are EUrope“-Events am TUM Campus Heilbronn stand eine Exkursion nach Straßburg auf dem Programm. In Begleitung von Prof. Marc Ringel, Direktor des Deutsch-Französischen Instituts, und seinem Stellvertreter Dr. Stefan Seidendorf besuchten die Studierenden zunächst die Ausstellung „Das europäische Projekt: Vom Traum zur Einheit“ im Lieu d’Europe. Dort bekamen sie unter fachkundigen Erläuterungen von Ringel und Seidendorf Einblicke in die Geschichte der europäischen Integration, ihre herausragenden Protagonistinnen und Protagonisten, die Funktionsweise der EU-Institutionen und die deutsch-französischen Beziehungen als Keimzelle der europaweiten Verständigung.
Ein kurzer Fußmarsch führte dann, vorbei an zahlreichen europäischen Institutionen, zum Europäischen Parlament. Dort stand der Höhepunkt des Tages auf dem Programm: ein Austausch mit Rainer Wieland, scheidender Vizepräsident des Gremiums. Er berichtete von seinen Erfahrungen aus 27 Jahren als Abgeordneter und nahm dabei kein Blatt vor den Mund: „Seriöse Politiker sollten aus dem Wettbewerb der Versprechungen aussteigen und in einen Wettbewerb der Taten einsteigen. Wir müssen mehr liefern und weniger versprechen“, forderte er. Europa müsse auf der Weltbühne die eigenen Interessen selbstbewusst formulieren, ohne dabei aggressiv aufzutreten.
Anschließend nahm Wieland die Gäste mit auf eine Tour durch das beeindruckende Parlamentsgebäude. Dabei bekamen die Studierenden die Gelegenheit, die riesigen Plenarsäle zu besichtigen und anschließend von der Dachterrasse aus die einzigartige Aussicht auf Straßburg zu genießen. Ein Rundgang durch den historischen Stadtkern rundete das vielfältige Programm ab.